The Lava Project.

Auf der Suche nach einem Ort, um Objekte und Möbel aus vulkanischer Lava zu gießen, sind wir 2009 nach Hawai’i gereist.






Im Laufe eines sehr expeditionshaften Rechercheprozesses haben sich mit unserem Wissensstand und unserer Ortskenntnis bald die ethischen Rahmenbedingungen und damit auch die Ziele und Inhalte des Projektes geändert.














Kontext

Als Produktdesigner arbeiten wir meist in hoch integrierten industriellen Prozessen mit vielen TeilhaberInnen aller Fachsparten.

Material fließt dabei in stark verarbeiteter Form ein: Brett statt Baum, Blech statt Erz, Kunststoffgranulat statt Erdöl.

Im Rahmen dieses Projektes  war es uns ein Anliegen, den sonst üblichen, komplexen industriellen Apparat komplett beiseite zu lassen und zu den primären Quellen der Lithosphäre vorzudringen.






Die Möglichkeit zur Teilhabe an grundlegenden erdgeschichtlichen und planetaren Prozessen, sowie der Formgebung direkt im Moment der Gesteinswerdung, übte für uns sehr starken Antrieb aus.













Pr

Prozess


Ein Monat auf Big Island, zahlreiche Expeditionen zu den entlegenen Surface Lava Flows des Vulkans Kīlauea und eingehende Recherche vor Ort führten uns bald zum unbestimmten Gefühl, dass es nicht richtig wäre, größere Eingriffe zu tätigen, oder gar Objekte und Materie von diesem rauen, dennoch sehr verletzlichen und wundersam ruhigen Ort zu entfernen.



Eine Sichtweise die sich - wie wir später erfahren würden - auch mit den religiösen Ansichten der Native Hawaiian People deckt, die den Ort als geheiligte Erde und Sitz der Vulkangöttin Pele sehen.






Vor Ort und mit beschränkten Mitteln wurde improvisiert und umdisponiert. Die von uns entwickelten Eingriffe in die Landschaft und die vorherrschende Materie Lava beschränkten sich nun auf beobachtende, begleitende und kommentierende Maßnahmen.

Zeitliche und räumliche Dimensionen in dieser so schwer fassbaren Landschaft, die extreme Hitze, die zerstörerische und schöpferische Energie der Lava.

Der Verzicht auf das spektakuläre ursprüngliche, aber unter Umständen auch zerstörerische Projekt war wohl der nachhaltig beindruckendste und und produktivste Aspekt der Arbeit.

Er hat uns neben vielschichtigem Diskurs und Stoff für zukünftige Prozesse auch Verständnis und Respekt der Native Hawaiians gebracht.

 Verzivh






02009
02013



Statt bildhauerisch zu arbeiten, haben wir den Ort und den Zeitpunkt der Steinwerdung aufgespürt und die Lava im Moment des Erstarrens bei etwa 1000 °C mit Hilfe eigens angefertigter Stempel verformt.

Die weite, und aufgrund fehlender Vegetation fast dimensions - und zeitlos erscheinende Landschaft läßt einen kaum das Alter des Gesteins schätzen.

Mit einem Stempel haben wir das Die Jahreszahlen der beiden Expeditionen im erweiterten Format - wie es von der Long Now Foundation vorgeschlagen wird - eingebracht:

02009, beziehungsweise 02013 gibt Hinweis auf einen zeitlich stark erweiterten menschlichen Verantwortungsbereich und die daraus ableitbaren Anforderungen an unsere Wirtschafts - und Handlungsweise.



The Lava Project 02009 Video:







Credits


Video: 
www.shotshotshot.com︎︎︎
und Liisa Sadovnik︎︎︎

Fotografie: Nasa, Paul Bica, Tobias Kestel, Florian Puschman

The Long Now Foundation︎︎︎

Special Support & Infrastructure: Jim and Sue Ellen Clark Rhodes ︎

Ein White Elephant Projekt 2009 und 2013 in Kooperation mit Tobias Kestel︎︎︎







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